Viele wissen es nicht: Dieser Stoff ist schuld, dass Sie nicht abnehmen - was Sie tun können (2024)

Viele wissen es nicht: Dieser Stoff ist schuld, dass Sie nicht abnehmen - was Sie tun können (1)

Viele Menschen kämpfen mit Übergewicht & erfolglosen Diäten. Laut Experten Golo Willand ist ein bestimmter Stoff dafür verantwortlich. Welcher das ist & was Sie dagegen tun können, lesen Sie hier.

Trotz ausreichender Bewegung und gesunder Ernährung kann es sein, dass das Abnehmen nicht klappt. Möglicherweise konsumieren Sie unbewusst Dickmacher, auch bekannt als Maststoffe.

Golo Willand, ein Gesundheitsjournalist, hat sich seit langem mit dem Thema Ernährung beschäftigt. Dabei hat er verschiedene Stoffe entdeckt, die nachweislich den Stoffwechsel beeinträchtigen, die Insulinproduktion erhöhen und somit die Bildung von Fettdepots fördern. Willand bezeichnet diese Stoffe als "Maststoffe".

Erfolglose Diäten: Laut Experten können "Maststoffe" schuld sein

Der Begriff "Maststoffe" stammt ursprünglich aus der Tiermast, bei der bestimmte Substanzen dem Futter hinzugefügt werden, um die Tiere dazu zu bringen, mehr zu essen und schneller an Gewicht zuzulegen. Allerdings finden sich Maststoffe auch in herkömmlichen Lebensmitteln.

"Maststoffe sind Substanzen, die den Stoffwechsel so beeinflussen, dass ein großer Teil der aufgenommenen Energie in die Fettdepots umgeleitet wird, anstatt wie üblich verbraucht zu werden", erklärt Willand. "Dieser Entzug von Energie aus dem Verbrauch führt zu einem gesteigerten Appetit und einer fehlenden Sättigung durch die aufgenommene Nahrung. Daher sind Maststoffe einer der Hauptgründe dafür, dass wir zu viel essen. Sie umgehen das normale Sättigungsgefühl und ermöglichen einen massiven Aufbau von Fett." Willand bezeichnet diese Auswirkungen als "Masteffekte".

Bei seinen Recherchen hat sich Willand insbesondere mit der Erforschung von Fruktose, also Fruchtzucker, befasst. Dabei stieß er auch auf andere Lebensmittel, die dem Körper und dem Stoffwechsel in ähnlicher Weise schaden können. Der Ernährungsexperte ordnet folgende sechs Gruppen den Maststoffen zu:

1. Glutamat

Obwohl Glutamat auch natürlich vorkommt, wird es vielen Lebensmitteln als Zusatzstoff zugesetzt. Doch laut dem Ernährungsexperten handelt es sich bei Glutamat nicht nur um einen Geschmacksverstärker, sondern vielmehr um einen Appetitverstärker. Studien zeigen, dass wir viel mehr von Lebensmitteln essen, wenn ihnen Glutamat zugesetzt wurde.

Es ist wichtig zu beachten, dass Glutamat in der Zutatenliste oft unter verschiedenen Begriffen angegeben ist, wie:

Oft werden auch Kürzel oder Booster genannt, die für Glutamat stehen:

  • Kürzel "E620" bis "E625"

  • Booster "E626" bis "E635"

Glutamat findet sich in vielen Fertigprodukten und Gewürzmischungen, oft wird es verwendet, um Chips, Soßen und Suppen zu verfeinern.

2. Fruktose

"Fruktose ist kein Nährstoff, unser Körper benötigt sie gar nicht", erklärt Willand. "Sie wird vom Körper größtenteils in Fett und Glukose umgewandelt, außerdem regt sie die Harnsäurebildung stark an – das fördert den Masteffekt."

In frischem Obst ist neben der fruktosehaltigen Substanz auch viel Vitamin C enthalten. Dieses Antioxidans wirkt dem Aufbau von Fett entgegen, weshalb frisches Obst sehr gesund ist und sogar beim Abnehmen helfen kann. Allerdings nimmt der Vitamin-C-Gehalt mit zunehmender Lagerung der Früchte ab. Willand rät daher vom Verzehr überreifer Früchte ab.

Beispiele für Lebensmittel, in denen Fruktose als Maststoff steckt und deshalb zu Gewichtszunahme führen können, sind Marmelade, Sirup, Trockenfrüchte, Säfte und Dressings.

3. Süßstoffe

Süßstoffe haben normalerweise sehr wenige, manchmal sogar keine Kalorien. Menschen, die Cola Light anstelle der normalen zuckerhaltigen Variante trinken, hoffen oft, dadurch abzunehmen. "Das funktioniert so aber nicht", erklärt der Ernährungsexperte. "Süßstoffe mögen zwar zunächst Zucker sparen, dennoch geben manche Süßstoffe dem Gehirn das Signal, Insulin auszuschütten. Das lässt den Blutzucker rapide nach unten fallen, was wiederum Appetit und Heißhungerattacken schürt."

Andere Süßstoffe senken den Energieverbrauch, stören die Darmflora oder senken den Serotoninspiegel im Gehirn, den "Wohlfühlbotenstoff". "Auch das erzielt wieder Masteffekte", erklärt Willand.

Süßstoffe werden neben Diätprodukten auch in Kaugummi, Süßwaren, Desserts und Speiseeis verwendet.

4. Glukose

Unser Gehirn benötigt Glukose als Energiequelle, aber wenn sie in falscher Kombination eingenommen wird, kann sie selbst zu einem Maststoff werden, warnt Willand. Die Hauptnahrungsquelle für Glukose ist Stärke aus Getreide oder Kartoffeln. Wenn diese jedoch ohne ausreichenden Wassergehalt zu trocken gegessen wird, kann der Körper einen Großteil der enthaltenen Glukose in den Maststoff Fruktose umwandeln. Dies geschieht aufgrund des plötzlichen Wasserentzugs im Körper. Bei Knabberzeug wie Cracker und Chips wird dieser Effekt durch den Zusatz von Salz noch verstärkt. Auch Glukose aus Reiswaffeln, Knäcke- und Toastbrot ist zu trocken. Im Gegensatz dazu enthalten Nudeln, Brot und Kartoffeln noch ausreichend Wasser für eine gesunde Verwertung.

Laut Willand liefern kohlenhydratreiche Lebensmittel zu wenig Magnesium, um die enthaltene Energie zu verbrennen. Stattdessen wird sie deponiert. Deshalb sollten diese Lebensmittel möglichst mit Gemüse kombiniert werden, da Gemüse reichlich Magnesium liefert. Dies ist besonders wichtig bei den mineralienarmen Weißmehlprodukten.

Um einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels zu verhindern, sollten Brot und Nudeln mit Fett kombiniert werden. Dies verlangsamt die Aufnahme von Glukose. Eine gewisse Menge an Säure verstärkt diesen Effekt sogar noch. Daher sollte man Sauerteigbrot bevorzugen.

Wenn der Blutzucker jedoch schnell ansteigt, wird viel Insulin ausgeschüttet. Infolgedessen wird die Glukose in Fett umgewandelt, anstatt verbrannt zu werden. Dadurch geht die Glukose als Energiequelle für das Gehirn verloren und eine Rückumwandlung findet praktisch nicht statt. Der Blutzuckerspiegel fällt dann wieder ab, und wir verspüren ein Verlangen nach Süßem - und der Teufelskreis beginnt von vorne.

Problematische Glukose findet sich nicht nur in Knabberzeug und Süßigkeiten wie Schokolade, Keksen und Kuchen, sondern auch in Reiswaffeln und Hefebrot.

5. Eiweiße

Willand erklärt, dass Eiweiße an sich nicht dick machen. Das entscheidende Kriterium ist das Verhältnis der enthaltenen Aminosäuren in einer Mahlzeit. Milch, insbesondere Molke, sowie reines Getreide enthalten jedoch zu viel von der Aminosäure Leucin. Diese stimuliert stark die Insulinproduktion und verdrängt die Aminosäure Tryptophan an der Blut-Hirn-Schranke. Dies führt zu einem Mangel an Serotonin und einem starken Verlangen nach Kohlenhydraten.

Wenn man zum Beispiel Milch während einer Mahlzeit trinkt, bringt man den Körper automatisch in den Mastmodus und die Insulinproduktion steigt um das Dreifache an. Dadurch werden die aufgenommenen Kohlenhydrate direkt in die Fettdepots geleitet. Käse hingegen hat eine viel bessere Zusammensetzung an Aminosäuren. Eine Scheibe Lachs oder Roastbeef auf dem Brot gleicht das Ungleichgewicht im Getreide ebenfalls aus.

Besonders leucinreich sind frische Milch, Frühstückszerealien mit Milch und Hülsenfrüchte.

6. AGEs

"AGEs sind hoch ungesunde Verbindungen aus Eiweißen und Zucker", erklärt Willand. Diese Abkürzung steht für "Advanced Glycation Endproducts", was auf Deutsch glykierte Reaktionsprodukte bedeutet. Besonders Fruktose neigt dazu, mit Eiweißen zu reagieren und dabei entstehen beim Braten in der Pfanne Bräunungs- und Röststoffe. "Diese sind besonders lecker, sind aber leider auch besonders entzündungsfördernd."

Stumme Entzündungen im Körper verstärken den Alterungsprozess und die Insulinresistenz. Dadurch wird mehr Insulin produziert, als der Körper benötigt. "Damit wandert die Nahrungsenergie wieder in unsere Fett-Depots."

Laut Willand sind AGEs dafür verantwortlich, dass Fast Food so beliebt ist. "Da wird alles auf AGEs getrimmt", erklärt er. "Aber auch zu Hause, wenn wir Fleisch braten oder im Ofen Käse kross backen, produzieren wir AGEs."

AGEs finden sich in knusprig geschmolzenem Käse, gebackenem und gebratenem Fleisch sowie Spiegeleiern.

Maststoffe meiden? Tipps vom Experten

Willand ermutigt die Menschen, keine Angst vor den Maststoffen zu haben, sondern sie zu reduzieren, da dies möglich ist. Er betont jedoch, dass man die Maststoffe kennen muss, um sie zu reduzieren:

  1. Um beispielsweise AGEs zu reduzieren, empfiehlt er, Fleisch vor der Zubereitung mit Zitronensaft und Kräutern zu marinieren, da diese reich an wertvollen Antioxidantien sind. Anschließend sollte das Fleisch nur kurz angebraten und dann mit Wein abgelöscht und geschmort werden. Durch diese Methode enthält geschmortes Hähnchen im Vergleich zu Chicken Nuggets aus Fast-Food-Restaurants nicht einmal ein Zehntel der AGEs.

  2. Um die fettaufbauende Wirkung von Fruktose zu vermeiden, rät Willand dazu, anstatt überreifes Obst, Fruchtsaft und Marmelade zu meiden und stattdessen frische Früchte zu essen. Es ist auch am besten, Obst als Nachtisch oder zusammen mit einer Mahlzeit zu essen, damit der Körper die enthaltene Energie gleich verbrennen kann. Frisches oder gekochtes Gemüse enthält praktisch keine Maststoffe.

  3. Darüber hinaus erklärt Willand, dass Softdrinks und Säfte echte Dickmacher sind und nur gelegentlich getrunken werden sollten, am besten langsam und als Begleitung zu einer Mahlzeit. Bessere Durstlöscher sind Wasser und ungesüßter Tee.

Jeder 2. Deutsche ist übergewichtig

Eine ausgewogene Ernährung ist extrem wichtig, nicht nur um unser Aussehen zu verbessern, sondern auch um unsere Gesundheit zu fördern. Denn Übergewicht ist oft mit Begleiterkrankungen wie Diabetes verbunden. Die Zahlen der Deutschen Adipositas-Gesellschaft sind alarmierend:

In Deutschland sind

  • etwa zwei Drittel der Männer (67 Prozent)

  • die Hälfte der Frauen (53 Prozent)

übergewichtig. Das bedeutet, dass ihr Body-Mass-Index über 25 liegt.

Ein Viertel der Erwachsenen sind sogar stark übergewichtig, also adipös. Dies betrifft 23 Prozent der Männer und 24 Prozent der Frauen, deren Body-Mass-Index über 30 liegt.

CHIP Fazit: Body-Mass-Index (BMI)

Der Body-Mass-Index (BMI) eignet sich dazu, den Körperfettanteil abzuschätzen. Für die Berechnung wird das Körpergewicht in ein Verhältnis zur Körpergröße gesetzt. Der BMI berechnet sich aus dem Quotienten aus Körpergewicht und Körpergröße zum Quadrat (kg/m). Er ist die Beurteilungsgrundlage für die Gewichtsklassifikation:

  • BMI unter 18,5: Untergewicht

  • BMI 18,5 bis 24,9: Normalgewicht

  • BMI 25 bis 29,9: Übergewicht

  • BMI über 30: Adipositas

Berechnen können Sie Ihren BMI etwa bei der Deutschen Adipositas-Gesellschaft.

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